Die Forderung von Ministerin Karawanskij nach mehr Geld im Gebäudedämmungsbereich für öffentliche Liegenschaften ist richtig und wichtig. Aber sie muss mit einer Kommunikations- und Wissensoffensive verbunden werden.
Hierzu erklärt der Landessprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen Bernhard Stengele: „Wenn Thüringen seine Klimaziele erreichen und seinen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten will, liegt im Gebäudesektor ein bedeutender Faktor. Dass Ministerin Karawanskij einen Teil der zusätzlichen Steuereinnahmen nun für schnellere und effektivere Maßnahmen im Bereich der Gebäudedämmung in landeseigenen Liegenschaften einsetzen will, ist gut und richtig. Dabei müssen natürlich auch der Hochschul- und der kommunale Bereich berücksichtigt werden. Jede Kilowattstunde, die zukünftig nicht benötigt wird, schont dauerhaft den öffentlichen Geldbeutel und vor allem auch das Klima.
Anja Siegesmund hat als Energieministerin ein ebenso überzeugendes Konzept für den Wohnbereich vorgelegt, der dieselbe Aufmerksamkeit und finanzielle Untersetzung braucht. Die Mittel im Sondervermögen sind dafür bei weitem noch nicht ausreichend. Auch hier kann und muss der Turbo aktiviert werden.
Allerdings ist diesem Thema nicht nur finanziell beizukommen. Es muss sehr schnell einen Gipfel zur energetischen Sanierung geben, unter anderem mit dem Denkmalschutz. Bisher bremsen sich Denkmalschutz und Wärmedämmung, sowie Denkmalschutz und Energiegewinnung an Gebäuden, etwa durch Solaranlagen, aus. Die neuen Regelungen der Bundesregierung erlauben da zwar ein schnelleres Handeln, aber ein gut abgestimmtes Vorgehen würde alle Verfahren weiter beschleunigen. So sind die Maßnahmen auch öffentlich besser vermittelbar.
Es geht außerdem um langfristig verabredete Zusammenarbeit mit dem Handwerk und der Industrie. Sie haben hervorragend ausgearbeitete Pläne in den Schubladen, die nur auf Umsetzung warten. Mit der notwendigen Co-Finanzierung können am Ende alle profitieren.
Es ist dabei eminent wichtig, dass Wärmedämmung immer ökologisch gedacht wird, damit es nicht zu langfristigen Problemen an Gebäuden und deren Substanz führt. Auch da kann und muss Thüringen auf dem neuesten Stand der technischen Möglichkeiten agieren.“
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