Runder Tisch Tierschutz: Tierheime in Thüringen akut bedroht

Am Dienstagabend kamen auf Einladung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen etliche Tierschutzvereine aus dem ganzen Land in Erfurt zusammen, um über die besorgniserregende Situation im Tierschutz zu sprechen. Dazu Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Ich bin immer wieder beeindruckt zu sehen, wie viele verschiedene Tierschutzvereine und -initiativen es gibt, die sich in Thüringen für Tiere einsetzen, ob für Hunde, Katzen, Tauben, Wildtiere oder Vögel. Mein tiefster Dank und Respekt an alle, die sich hier engagieren, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich. Tierschutz ist eine verpflichtende staatliche Aufgabe, die viel zu sehr auf prekäre ehrenamtliche Arbeit abgeschoben wird. Die Lage ist ernst, viele Ehrenamtlich können nicht mehr. In den letzten Jahren konnten wir in Thüringen einiges erreichen, um den Tierschutz in Thüringen zu verbessern, sei es die Katzenschutzverordnung, die Gelder für Katzenkastrationen und die investiven Mittel für Tierheime. Aber die Herausforderungen sind nach wie vor groß. Am Dienstagabend ist noch einmal klar geworden, wie dringend die Tierheime und ehrenamtlich im Tierschutz Aktiven Unterstützung brauchen – beispielsweise durch eine Ausweitung der Katzenschutzverordnung, um die Zahl der herrenlosen Katzen zu reduzieren, durch Entlastung bei Bürokratie oder mehr Geld für den Betrieb von Tierheimen. Auch die Einrichtung einer unabhängigen Landestierschutzbeauftragten und die Einführung von verpflichtenden Sachkundenachweisen bei Haustierhaltung wurde einhellig begrüßt.“

Kevin Schmidt, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes, ergänzt: „Die Situation der Tierheime ist katastrophal. Die Kostensteigerungen für Futter, tierärztliche Leistungen und Personal sind enorm und sprengen die ohnehin kleinen Budgets vieler Vereine. Wenn das so weitergeht, werden bald Tierheime in Größenordnungen schließen müssen. Das kann keiner wollen. Wir appellieren daher an die Kommunen, ihre Pflichtaufgabe ernst zu nehmen und die örtlichen Tierheime auskömmlich zu finanzieren. Wir hoffen auch, dass das Land entsprechend seinen Möglichkeiten seinen Beitrag leistet. Es muss jetzt entschlossen und schnell gehandelt werden, damit nicht bald hunderte Tierheimtiere ohne Unterbringungen da stehen.“