Anlässlich des „Tag der offenen Baustelle“ an der Ortsumgehung der B247 bei Mühlhausen kommentiert Ann-Sophie Bohm, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, das Bauvorhaben wie folgt:
„Klar ist: die Anwohnenden der B247 brauchen Entlastung. Daher ist der Bau der Ortsumgehung grundsätzlich sinnvoll. Das Ausmaß ist jedoch völlig überdimensioniert und aus der Zeit gefallen. Ein vierstreifiger Neubau auf der Strecke zwischen Mühlhausen und Bad Langensalza ist unnötig und beansprucht rund 300 Hektar fruchtbarstem Ackerboden. Solche Kurzsichtigkeit können wir uns nicht mehr leisten! Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der damit einhergehende Dürre müssen wir wertvollen Ackerboden erhalten und den Flächenverbrauch deutlich reduzieren. Geplante Straßenbauprojekte müssen daher auf ihre Zukunftstauglichkeit überprüft und gegebenenfalls gestoppt werden. Ministerin Karawanskij ist hier in der Pflicht, entschlossen gegenzusteuern, die Verkehrswende voranzubringen und landwirtschaftliche Flächen zu schützen.“
„Auch die Umsetzung des Neubaus als ÖPP-Projekt („Öffentlich-Private Partnerschaft“) ist kritikwürdig: Sie ist langfristig teurer für die Steuerzahlenden und sorgt vor allem für Profit bei Banken, Baukonzernen und privaten Investoren. Das hat der unabhängige Bundesrechnungshof mehrfach festgestellt.“
„Was Nordthüringen wirklich braucht, ist ein starkes Bahnangebot! Für den Neubau der Bundesstraße wird mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert, die parallel verlaufende Eisenbahnstrecke geht jedoch erneut leer aus. Das ist ein handfester Skandal. Die Bahnstrecke zwischen Gotha und Leinefelde muss endlich elektrifiziert und streckenweise zweigleisig ausgebaut werden. Nur so kann die Taktung auf der Strecke erhöht werden. Die aktuell hohe Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zeigt, dass Menschen bereit sind, Bus und Bahn zu nutzen. Es ist überfällig, dass Bund und Land dafür jetzt endlich die Voraussetzungen schaffen und die Planungen für den Ausbau der Bahnstrecke konkret machen. Investitionen in die Schiene und den Ausbau des Bus- und Bahnangebots müssen endlich Vorrang vor dem Jahrzehnte überbetonten weiteren Ausbau des Straßennetzes haben!“
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