Strategie für bezahlbares und klimaschonendes Wohnen für Thüringen und Deutschland benötigt!

Bauminister*innenkonferenz muss Unterstützung für Familien und Verdopplung der Sanierungsrate voranbringen

Am Donnerstag und Freitag findet die 138. Bauminister*innenkonferenz unter dem Vorsitz Thüringens statt. Ursprünglich war das Treffen der Minister*innen in Erfurt geplant. Aufgrund der aktuellen Inzidenzen findet das Treffen nun online statt.

Dazu erklärt Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen: „Die vergangenen Jahren waren verlorene Jahre für die Wohnungspolitik. In einigen Thüringer Städten wird Wohnraum zusehends knapp, fast ein Fünftel der Sozialwohnungen gingen im Freistaat verloren. Gerade Familien finden kaum noch bezahlbare und hinreichend große Wohnungen und werden zunehmend an die Stadtränder verdrängt. Gleichzeitig haben andere Regionen Thüringens mit Abwanderung und Leerstand zu kämpfen. Diese Ambivalenz kennen viele Regionen in Deutschland. Es braucht endlich eine Gesamtstrategie für bezahlbaren Wohnraum, die Stadt und Land zusammen denkt und Familien gezielt unterstützt.“

Landessprecher Bernhard Stengele ergänzt: „Die Bauminister*innenkonferenz muss sich auf klimafreundliche Ziele und konkrete Maßnahmen dafür einigen. Sozialer Wohnungsbau und Klimaschutz dürfen nicht länger Antagonisten sein. Darauf muss Ministerin Karawanskij als Vorsitzende drängen. Es braucht wenigstens die Verdopplung der Sanierungsquote. Die klimagerechte Sanierung von Bestandsgebäuden wirkt dem Flächenfraß entgegen, belebt Dörfer und die Innenstädte. Außerdem sind diese Wohnungen kostengünstiger und damit sozial gerechter. Für die Sanierung braucht es großzügige Unterstützung, eine Abfederung sozialer Härten, eine gerechte Aufteilung des CO2-Preis , damit nicht nur die Mieter*innen die Zeche zahlen und wir nicht weiter Klimaschutz als Luxus betrachten.“

Hintergrund: Mittel- und langfristig greift im Gebäudebereich nicht nur der CO2-Preis, sondern auch zahlreiche Beschlüsse von EU- und Bundesebene. Unter anderem sieht das Programm „Fit for 55“ der EU eine deutliche Erhöhung der Sanierungsquote und einen höheren Energieeffizienzstandard vor, gleichzeitig soll ab 2025 ein Fonds soziale Härten abfedern.    

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