Kompromiss zur Reform der Schulordnung ist halbgar

Nachdem der Thüringer Bildungsminister Ausnahmen in der geplanten Schulordnung angekündigt hat, zeigt sich die Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, Ann-Sophie Bohm, irritiert.

„Die massiven Proteste und die deutlich artikulierte Kritik aus der Bildungslandschaft haben offenbar Wirkung gezeigt“, erklärt Bohm. 

„Offenbar hat nun auch die Landesregierung erkannt, dass funktionierende pädagogische Konzepte nicht eingeschränkt werden sollten. Der gefundene Kompromiss irritiert mich jedoch. Während Ausnahmen bei Versetzungsentscheidungen und Kopfnoten vorgesehen sind, soll anscheinend an der frühen Notengebung festgehalten werden. Dabei hatte das Bildungsministerium bislang argumentiert, dass die Noten früher benötigt würden, um Versetzungsentscheidungen treffen zu können. Wenn nun bei der Versetzung Ausnahmen zugelassen werden, entfällt die ursprüngliche Begründung für die frühzeitige Notengebung. Diese Widersprüchlichkeiten zeigen, wie unausgegoren das bildungspolitische Konzept der CDU ist“, so Bohm weiter.

Sie resümiert: „Wer das Konzept des längeren gemeinsamen Lernens und die damit verbundenen pädagogischen Prinzipien ernsthaft erhalten will, muss auch bei den früheren Notengebung Ausnahmeregelungen zulassen. Andernfalls bleibt der vorgelegte Entwurf halbgar – und ein tragfähiger Schulfrieden weiterhin in weiter Ferne.“

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