Arbeitspflicht für junge Menschen löst keine Probleme
GRÜNE: Junge Arbeitslose brauchen Qualifizierung und Perspektiven statt Zwang
Die Einführung von verpflichtenden Ein-Euro-Maßnahmen für junge Bürgergeldempfänger in Nordhausen kommentiert Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:
„Es ist nicht das erste Mal, dass SPD-Landrat Jendricke mit absurden Disziplinierungsphantasien auffällt. Zwangsmaßnahmen stigmatisieren und demütigen Arbeitslose, darum scheint es dem Landrat zu gehen. Eine Arbeitspflicht löst jedoch keine Probleme des Arbeitsmarktes und erst recht nicht die der Arbeitslosen. Stattdessen brauchen junge Menschen ohne Arbeit Qualifizierung und Orientierung. Die Verpflichtung zu kaum bezahlten Arbeiten in Werkstätten schafft aber keine Perspektiven, im Gegenteil zwingt sie junge Menschen in eine Separierung vom Arbeitsmarkt. Statt die Ressourcen für die Durchsetzung dieser Zwangsarbeiten zu verschwenden, sollten sie für echte Unterstützung der Arbeitslosen genutzt werden – für Eingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt, Weiterbildungen, berufliche Orientierung und Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung. Davon profitieren nicht nur Arbeitslose selbst, sondern auch der Arbeitsmarkt.“